Nun ist 23 ja eigentlich keine Jubiläumskennzahl – und dennoch gab es beim diesjährigen Organge Blossom Festival des rührigen Glitterhouse Label im Weserbergland etwas zu feiern: Dass nämlich die Zukunft des Festivals – zumindest von der Location her – für die nächsten Jahre durch den Erwerb der „Glitterhouse-Villa“ gesichert ist. Dabei ist besagte Villa ein eigentlich in Ehren ergrautes ehemaliges Wohngebäude, in dessen erweiterten Garten das Festival seit nunmehr eben 23 Jahre seine Faszination auf die Fans ausübt. Highlights in diesem Jahre waren die Auftritte der Label-Acts Die Nerven oder Steiner & Madlaina, Indie-Neuentdeckungen wie Angie McMahon oder Linn Koch Emery, Chartstürmer wie Adam Angst, OBS-Veteranen wie Christian Kjellvander, Garda oder Love A als Surprise Act - aber auch für Festivals eher atypische Shows wie der finnischen Artpop-Band The Holy, der australischen Kaputnik-Blues, -Rock und -Gospel-Band Cash Savage & The Last Drinks oder der 50 köpfige Kinderchor Tiny Wolves (der – wie die Indie-Supergroup Trixsi sogar als „Recording Artist“ verpflichtet wurde). Und sogar für die früher dominierenden Americana Acts blieb noch Platz – nur dass diese heutzutage wie The Sheepdogs oder Gunner Smith eher aus Kanada als den USA anreisen. In dieser Form darf das gerne weiter gehen, denn so bietet das OBS eine willkommene, familäre Alternative zu uniformen Großveranstaltungen dieser Art. Text: Ullrich Maurer