Erst die Ehrung, dann das (musikalische) Vergnügen: Dass Suzan Köcher längst nicht mehr nur echten Musikaficionados ein Begriff ist, hat sich inzwischen auch bis ins Rathaus ihrer Heimatstadt herumgesprochen. Doch an diesem Abend wird die junge Musikerin nicht nur von Oberbürgermeister Tim Kurzbach als „Solingen-Botschafterin“ geehrt, sie darf mit ihrer Band auch gleich noch für das Entertainment auf ihrer eigenen Party sorgen und nutzt die Gelegenheit für einige Ausblicke auf ihr im September erscheinendes zweites Album. Die Schalterhalle des ehemaligen Solinger Hauptbahnhofs ist dafür wie gemacht: Hier gibts den Hall, der Suzans Songs seit jeher umhüllt, gewissermaßen gratis dazu! Ohne den verträumten Psych-Folk-Rock ihres viel beachteten Debüts ´Moon Bordeaux´ aufzugeben, wagt sich Suzan bei den neuen Songs mit einem spürbar direkteren Sound mehr zu den Extremen vor und greift unterstützt von ihren drei Mitstreitern verstärkt auf motorische Beats und flirrende Analog-Synths zurück. So flirtet sie bei ´Poisonous Ivy´ ungeniert mit eingängigerem Pop, taucht für ´Peaky Blinders´ tiefer denn je in die mystische Welt der verspielten 60s-Psychedelia und des verschwurbelten 70s-Krautrock ab und findet auch sonst viel Gefallen an ausufernden, aber nie ausfransenden Instrumentalpassagen. Großartiges Songwriting, sinnliche Stimme und eine betont unaufgeregte Performance sorgen derweil dafür, dass nicht nur die dezente klangliche Neuausrichtung spielend gelingt, sondern am Ende sogar die Schlipsträger begeistert sind, die eigentlich nur für die Zeremonie gekommen waren.
Weitere Infos: www.facebook.com/suzankoecher