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NICOLE ATKINS

17.04.2019 Blue Shell Köln

Nicole Atkins weiß, wie es geht: Bei ihrem Gastspiel im Blue Shell zieht die grundsympathische 40-jährige Amerikanerin alle Register, um das handverlesene Publikum mit einer erstaunlich bruchlosen Synthese aus intensivem Southern Soul, klassischem Country, zeitlosem Brill-Building-Pop und humorvollem Street-Charme einzufangen. So geht sie gleich zu Beginn auf Tuchfühlung mit den Zuschauern und beginnt solo und akustisch mitten im Publikum mit ´Neptune City´, bevor sie gemeinsam mit ihrer perfekt eingespielten Band facettenreich durch alle erdenklichen Genres seelenvoller Handmade-Musik hüpft und sich dabei in Sachen Hingabe und Intensität mit jedem neuen Song steigert, bis sie bei der Zugabe – wieder zwischen den Konzertbesuchern – wie ein Orkan durch eine umwerfende Version von Patti Smiths ´Pissin´ In A River´ fegt. Es ist das letzte Ausrufezeichen von vielen an diesem Abend, denn zuvor hatte sie bereits mit dem emotionsgeladenen ´A Little Crazy´ eindrucksvoll den Hut vor ihrem Idol Roy Orbison gezogen, bei ´Listen Up´ auch als Jersey-Girl Südstaaten-Authentizität bewiesen und sich – als Hommage an ihre deutsche Lieblingsband und ihre Gastgeberstadt – mit sagenhafter Selbstverständlichkeit ´Vitamin C´ von Can zu eigen gemacht. Mit gut gelaunten One-Linern wie „Das nächste Lied handelt davon, einem Mädchen auf die Fresse zu hauen“ und lässig eingeflochtenen Geschichten über ihre Entzugserfahrungen konnte sie zudem auch zwischen den Liedern bestens unterhalten. Einzig und allein die Frage, warum diese Dame nicht längst ein Weltstar ist, blieb nach diesem furiosen Auftritt unbeantwortet.


Weitere Infos: nicoleatkins.com


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