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HOLLY GOLIGHTLY

24.11.2018 Gleis 22 Münster

Die unglaubliche Coolness von Holly Golightly ist in Münster schon offensichtlich, bevor überhaupt ein Ton gespielt ist. "Das sieht ja hier fürchterlich aus, ich sorge zunächst mal für Ordnung!", ist das Erste, was die 52-jährige Britin sagt, als sie auf die Gleis-22-Bühne kommt. "Ich bin so viel mit Jungs unterwegs, da bin ich es gewohnt, dass ich erst mal aufräumen muss", erklärt sie schulterzuckend. Den Opener ´Crow Jane´ deklariert sie als Soundcheck, aber warmspielen müssen sich ihre brillanten Mitstreiter Bradley Burgess, Matt Radford und Bruce Brand an Leadgitarre, Kontrabass und Schlagzeug nun wirklich nicht. Herrlich unaufgeregt agieren sie an ihren Vintage-Instrumenten, doch mit Altersmüdigkeit haben die vielen gedämpfteren Stücke im Set nichts zu tun. Wie auch Hollys augenzwinkernde Ansagen ist die Langsamkeit Ausdruck der Gelassenheit, die man hat, wenn man niemandem mehr etwas beweisen muss, zumal viele Lieder zwar schleichend, aber dennoch mit unterschwelliger Wucht daherkommen. ´Wherever You Are´ etwa, das sich bereits früh am Abend als echtes Highlight empfiehlt, oder das inbrüstig gesungene ´Satan Is His Name´, das offenbar erstmals während der laufenden Tournee wieder im Programm ist. Wen stört es da, dass Hollys an diesem nasskalten Abend von Bourbon und Wasser gestählte Stimme leicht kratzig klingt, schließlich ihr Sound seit jeher eher in der Garage als im Konzertsaal zu Hause. Mit Willie Dixons ´Mellow Down Easy´ geht so ein Auftritt zu Ende, der altmodischer, aber auch cooler kaum hätte sein können.


Weitere Infos: › www.hollygolightly.com


Februar 2019
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