Der Mojo Club war ausverkauft – Patrice hätte sicher auch eine größere Location vollbekommen, wenngleich der unterirdisch auf der Reeperbahn „versteckte“ Club subjektiv die schönste kleine Konzerthalle in Hamburg ist. Einige Fans haben keine Tickets mehr bekommen, mussten daher schweren Herzens zuhause bleiben: „Ich weiß gar nicht, wie ich das machen soll“, sagte eine Frau, die Patrice bereits mehrmals, zuletzt beim „Lila Lounge Open Air“ im August 2022 in Bremen, erlebt hat. Die, die es geschafft haben, Einlass zu erhalten, waren gleich zu den ersten Tönen eins mit dem Sänger und seiner erstklassig aufspielenden Band. Der Applaus war nach den „Klassikern“ wie „Soulstorm“ und „Cry Cry Cry“ ebenso euphorisch wie bei den neuen Tracks vom aktuellen Album „9“. Die gesamte Audienz hatte etwas von einem riesigen Friedensfest, es gab ausschließlich glückliche Gesichter. Liebe war überall allgegenwärtig im Mojo – und das nicht nur, weil der in Kerpen aufgewachsene Musiker die Bob Marley-Songs „Could You Be Loved“ und „One Love“ neu interpretierte. Ein Besucher meinte gar, derart viel Harmonie und einträchtige Freude hätte er bislang nicht bei einem Konzert erlebt. So wurde in den zirka eineinhalb Stunden, die Patrice spielte, nachdem der ebenfalls umjubelte halbstündige Auftritt des Openers Tóke vorbei war, bedingungslos abgetanzt. Patrice schien diese Begeisterung manchmal selbst zu überraschen – mehrmals hielt er für Sekunden inne, um mit leuchtenden Augen das Geschehen einfach freudig zu beobachten. Zur Zugabe kam er singend, akustisch begleitet von seinem Drummer, durch die Menge zurück auf die Bühne. Nach einigen weiteren Zugaben war das Konzert vorbei. Alle Besuchenden hatten beim Verlassen des Veranstaltungsortes ein Lächeln im Gesicht.
Weitere Infos: http://www.patrice.net/
©1996-24 WESTZEIT | 2024.04.01 | Autor: Ralf G. Poppe | › kontakt › impressum › datenschutz | › Besuche uns auf Facebook