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EIN GESCHENK DER GÖTTER

Arsenal

Die Schauspielerin Anna (Katharina Schubert) verliert ihre langjährige Ensemblezugehörigkeit an einem kleinen Stadttheater und sieht sich mit der für sie unfassbaren Situation konfrontiert im örtlichen Jobcenter vorstellig werden zu müssen. Ebenso erstaunt, doch auch zu Scherzen aufgelegt sind auch die anwesenden Sachbearbeiter, die nicht wissen, wie sie mit der Semi-Prominenz Annas umgehen sollen. Glücklicherweise ist die theateraffine Agenturchefin Schnallenberger (Eva Löbau) in der Lage das Potenzial der Situation zu begreifen und engagiert die arbeitsuchende Mimin für einen Schauspielkurs aka Resozialisierungsmaßnahme als Alternative zu dem obligatorischen EDV-Kurs, für den die bestellten Rechner noch nicht eingetroffen sind. Nach anfänglichem Zögern beschließt Anna sich dem Projekt und der Gruppe an unterschiedlichsten Individuen, die ihr im Klassenraum gegenübertreten, hinzugeben. Diese sind jedoch noch lange nicht an dem Punkt angekommen und mauern konsequent. Anna beschließt mit der ‚Antigone‘ von Sophokles zu arbeiten und wie die gleichnamige Heldin den gesellschaftlichen Gezeiten zu trotzen. Mit Erfolg… Gäbe es ‚die Götter des Films‘, dann wäre dieser Film sicherlich ein willkommenes Präsent an die Cineasten, denn er kommt derart bescheiden daher und hat doch eine glasklare gesellschaftliche Aussage, nämlich dass es sich lohnt das Potenzial der vermeintlich ‚Wertlosen‘ wahrzunehmen und zu fördern und zwar nicht als Alibihandlung, sondern in Anbetracht ihrer Talente und Fähigkeiten. Sowohl auf der narrativen Ebene als auch auf denen der Bildkomposition und des Schnitts beweist Oliver Haffner eine glückliche Hand und lässt auf Weiteres hoffen. Auch dem Ensemble und dem Szenenbild gebührt eine Verbeugung zu dieser Reflexion des Schauspielerberufs, die in der Antike beginnt und in der Absurdität der Agentur für Arbeit ihren vorläufigen Höhepunkt findet.

DE 2014, Regie: Oliver Haffner

Darsteller: Katharina Maria Schubert, Adam Bousdoukos, Paul Faßnacht, Katharina Hauter u.a.

Kinostart: 09.10.2014
Weitere Infos: › www.arsenalfilm.de/egdg


Oktober 2001
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