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DER NAME DER LEUTE

X-Verleih

Arthur ist Ornithologe und sammelt für das Amt für Seuchenschutz im Schutzanzug die toten Enten, Schwäne und Hühner auf, bei denen Verdacht auf Vogelgrippe besteht. Gegen eine andere Infektion hat er sich jedoch offensichtlich weniger gut geschützt: Als ihm die quirlige Bahia über den Weg läuft, ist er wie verzaubert und sein zwanghaft geregeltes Leben läuft mehr und mehr aus den gewohnten Bahnen. Bahia dahingegen, Tochter einer linksrevolutionären Mutter und eines stillen algerischen Vaters, stürmt wie ein Wirbelwind durch ihr und anderer Menschen Leben und bemerkt manchmal erst in der U-Bahn, dass sie ganz vergessen hat, sich vor dem Verlassen des Hauses anzuziehen. Von ihrer unkonventionellen Lebensweise fühlt sich Arthur gleichermaßen angezogen wie abgeschreckt. Dass Bahia auf dem Wochenmarkt Krebse freikauft, immer für Andere einsteht und ihre gute Laune freigiebig versprüht, fasziniert ihn. Dass sie bei ihrem Ex-Liebhaber wohnt, Scheinehen mit Immigranten zur Bleiberechtsbeschaffung eingeht und es sich zur Aufgabe gemacht hat, „Faschisten“ durch Sex zur politischen Umkehr zu bewegen, gefällt ihm weitaus weniger. Als Bahia jedoch auf das Familiengeheimnis von Arthurs Eltern stößt und unnachgiebig beginnt, Nachforschungen über die jüdischstämmige Herkunft seiner Mutter anzustellen, ist für Arthur das Ende der Duldsamkeit erreicht. Oder vielleicht auch nicht? Das Autorenpaar Michel Leclerc (auch Regie) und Baya Kasmi haben teilweise Erlebnisse aus ihrem eigenen interkulturellen Familienalltag zusammen getragen und daraus eine flott inszenierte Komödie über das Wesen der und das Gewese um die nationale Identität gebastelt. Sehr unterhaltsam.

FR 2010, Regie: Michel Leclerc

Darsteller: Sara Forstier, Jaques Gamblin, Michèle Moretti, u.a.

Kinostart: 03.03.2011


März 2011
BIUTIFUL
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DER NAME DER LEUTE
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