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DER KLEINE NICK

Central Film

1959 gestaltete Zeichner Sempé eine skizzierte Jungenfigur, deren Erlebnisse in einigen wenigen Comicstrips veröffentlicht wurden. Als geplant wurde, aus den sporadischen Veröffentlichungen eine feste Serie zu machen, zog Sempé den Texter René Goscinny (Autor von Asterix, Lucky Luke, Isnogud, usw.) hinzu: Dessen Geschichten für die inzwischen „Nicolas“ genannte Figur kamen gut an, bald schon wurden die Abenteuer aus dem Blickwinkel des mit unschuldiger Miene vom Durcheinander der Erwachsenenwelt berichtenden Jungen als eigenständige Bücher veröffentlicht, die auch international großen Erfolg hatten. Aus einzelnen Episoden dieser unzähligen Kurzgeschichten hat Regisseur Tirard nun eine zusammenhängende Story zusammengefügt die ungefähr so aussieht: Der kleine Nick findet sein Leben „prima“: Seine Eltern mögen ihn (auch wenn sie sich ab und an etwas zanken), die Lehrerin in der Schule ist nett und seine Freunde sind liebenswerte Kumpel. Als Schulkamerad Joachim jedoch eines Tages verstört berichtet, er habe einen kleinen Bruder bekommen und nun seien seine Eltern kaum noch für ihn da, wird Nick hellhörig. Joachim erklärt, dass es kaum Anzeichen für die familiäre Katastrophe gab, außer dass sein Vater in letzter Zeit ungewöhnlich nett zu seiner Mutter gewesen sei. Als Nicks Vater am nächsten Tag begeistert mit seiner Frau turtelt, um ein Abendessen mit seinem Chef zu feiern, befürchtet Nick daher das Schlimmste: Womöglich muss auch er in Zukunft die Aufmerksamkeit seiner Eltern mit einem kleinen Bruder teilen, ja, wird vielleicht sogar im Wald ausgesetzt werden, wie er es gerade in einem Märchen in der Schule gehört hat. Um dieses Schicksal abzuwenden entwickeln Nick und seine Freunde einige „prima“ Pläne, die jedoch alle in heillosem Chaos enden. Gelungen fängt der Film die Atmosphäre der 50/60er Jahre ein und vermittelt dennoch gleichzeitig den zeitlosen Charme der Geschichten.

FR 2009, Regie: Laurent Tirard

Darsteller: Maxime Godart, Kad Merad, Valérie Lemercier,u.a.

Kinostart: 26.08.10
Weitere Infos: › www.derkleinenick.centralfilm.de


August 2010
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