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JAZZJANZKURZ

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Ist das überhaupt ein JazzSender, fragt sich der geneigte Hörer, wenn das OMER KLEIN TRIO im "Radio Mediterran"(Warner) funkt. In "Tripolis" wird z.B. eine kleine, fast banale Klavierfigur vorgestellt, dann durch die Soundbänke des KeyboardParks gejagt und dann - ist das Stück zu Ende. Anderes zelebriert (oder persifliert?) den typischen Schmusekram, der so oft in schmierigen Bars läuft. Der sanfte Schwung von "Arak" bezaubert aber und im Grunde ist diese Platte doch recht charmant. 3
Weltentrückter begegnet uns da IZABELLA EFFENBERG. "Crystal Silence-Music For Array Mbira"(Unit) heißt die CD und der Titel spricht für sich. Daumenklavier-Esoterik in JazzForm, zuweilen wirklich ergreifend. 3
Bleiben wir introvertiert, denn FLORIAN DOHRMANNs CD "Blank Page"(mochermusic) widmet sich "New Impressions of Debussy". Zum filigranen Gitarrenspiel des vom David Orlowski Trio bekannten Frontmanns gesellen sich in b/dr-Begleitung Joachim Staudts sehnsüchtige b-cl/as-Klänge. Friedlich, das. 3
"In The End Of The Night" spielte das ODDGEIR BERG TRIO in 2 Tagen flott ein, was dem sanften PastellPianoJazz aber keineswegs schadete. 3
Gleiche Besetzung (p-b-dr), gleiche Stadt (Oslo), das HELGE LIEN TRIO bedient mit "10" eine ähnliche Schublade. Schön griffig zwischen frei & sentimental, inkl. fein gezupfter Bass-Soli und auch sehr präsent und knackig aufgenommen. Mit auf 2 CDs verteilten 86 Min. aber keinesfalls zu kurz. 3
Auch das BENNY LACKNER TRIO (klar: p-b-dr) zelebriert auf "Drake"(alle Ozella) feingeistigen KammerJazz, ist aber durch den gelegentlichen Einsatz von "effects" vielleicht etwas (zu)packender. 4
Der Schweizer CHRISTOPH STIEFEL wagt sich mit seinem INNER LANGUAGE TRIO (aber sicher: p-dr-b) etwas weiter aus der Komfortzone. "Embracing"(Nwog) spielt mit Machauts Isorhythmik, zitiert aus dem "Wohltemperierten Klavier" und bietet auch viele schöne drum-Figuren. Theorie & Praxis - mal disruptiv, mal fließend, immer hörenswert. 4
Nur mit Stimme und Klavier besteigen MONICA DEMURU und NATALIO MANGALAVITE ihr "Madera Balza" (das Netz hat mir das mit "Holzfloß" übersetzt, aber was heißt das schon). Etwas FolkSong, etwas LatinPop, etwas BarJazz – immer sehr reduziert. U.a. mit einer gelungenen Fassung von Contes "Via con me". 3
Als re-issue gibt’s die erste Zusammenarbeit von Meistertrompeter und Tuk-Chef Paolo Fresu mit der ItaloPop-Göttin ORNELLA VANONI. "Argilla" erschien 1997, hat aber nichts von seinem "San Remo+Brazil+JazzKeller"-Charme verloren. 3
Das erste gemeinsame Album von PAOLO FRESU, Bandoneonist DANIELE DI BONAVENTURA und dem sardischen Chor A FILETTA erschien 2011 bei ECM, "Danse Memoire, Danse"(alle Tuk) führt die dort formulierten KlangGedanken nun weiter aus. Politisches statement und Pflege des kulturellen Erbes Sardiniens, polyphone MännerStimmen und spannender KammerJazz - wie immer bei Tuk opulent verpackt. 4
Die in Paris lebende Südkoreanerin YOUN SUN NAH verbindet sehr gekonnt CinemascopeJazz, PopGeschichte und Songwritertum. Neben eigenen Stücken von hoher Eleganz glänzt "Immersion"(Warner) mit sehr schönen Covers, ua. ein wundervoll auf Marimba, Bass und Gesang reduziertes "You Can't Hurry Love" und Cohens unkaputtbares "Hallelujah". 4
Ein wenig zu groß sind die Schuhe, in die sich die junge Französin CELIA KAMENI mit THE AMAZING KEYSTONE BIG BAND stellt. Zwar ist die 35minütige Hommage "We Love Ella"(Moose Prod.) so sauber gesungen wie gespielt, aber bis zur legendären GestaltungsKraft einer Ella Fitzgerald fehlt schon noch ein Stück. "A Tisket, A Tasket" ist trotzdem ein schöner löffelklopfender Dixieland-Stomp geworden. 3
Auch der FunkJazzRocker RANDY BRECKER vertraut auf die Macht einer Big Band, im Fall von "Rocks"(Jazzline) auf die des NDR. Und auf Gäste wie SaxSchmuser David Sanborn. Ich hab's nicht so mit diesem Fusion-Kram, aber solide groovender SoulJazz ist das allemal. 3
Die von Jazzline produzierte Reihe mit NDR-Aufnahmen aus "Onkel Pös Carnegie Hall, Hamburg" wird mit dem knapp 2stündigen 76er Konzert des vom JUNIOR COOK QUINTET unterstützten Trommlers LOUIS HAYES fortgesetzt. Mir ist im 5er des Sax-Manns Cook vor allem Stafford James' prägnanter Bass aufgefallen. Und natürlich die Trompete des große Woody Shaw! 4
An gleicher Stelle spielten die TIMELESS ALLSTARS um Curtis Fuller (trb) und Billy Higgings (dr) 1982 eine schöne HardBop/ModernJazz-Session. 3
Als Vorgeschmack auf eine noch zu drehende Dokumentation zu den indischen Wurzeln der Sinti und Roma feiert der Saitenzauberer LULO REINHARDT auf "Gypsy Meets India"(DMG) sehr faszinierend die Verschmelzung seiner Gypsy-Gitarre mit der rhythmischen Vielfalt indischer Gesangs- und Perkussionstraditionen. 4
Mit "Rosa Parks - Pure Love"(TUM) wird’s anstrengender. Das der civil-rights-Legende gewidmetes "Oratoria Of Seven Songs" hat der Avantgarde-Recke WADADA LEO SMITH für Streich- und Trompetenquartett, 3 neutönende Sängerinnen und das Janus-Duo (dr/electr.) eingerichtet. Ein sehr forderndes Miteinander von FreeJazz und Neuer Musik. 3
Mit "Daytons Bluff"(Particula) kommt (Neue) improvisierte Musik von DAVID STACKENÄS & KLAUS ELLERHUSEN HOLM. Ein etwas unentschlossener Dialog von Akustikgitarre und Klarinette/Alt-Sax. 2
Gleiches Genre, aber trotz Miezekatzen-Cover ungleich spannender ist die in Berlin aufgenommene LP "Stereo"(Corvo) von Magda Mayas und Tony Buck aka. SPILL. Die Virtuosin auf und im (präparierten) Klavier und der Meister der Echtzeit-percussion spielen mit und zu fantastischen "pre-structured, pre-recorded elements" bis sich die layer zu Moebiusbändern verknoten. 5

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