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QUICKSILVER

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Die Idee, Weihnachtsplatten feilzubieten, ist momentan keine falsche. Bei CHANDEENs "Winter Reverbs"(Kalinkaland) singt Julia Beyer zu Harald Löwys elektronischen KlangBildern so süß wie ergreifend, von Kitsch ebenso frei wie von Ironie, einige Weihnachtsmarktklassiker (inkl. "Stille Nacht"), aber auch uralte Stücke wie "Veni, veni, Emmanuel". Wirklich gelungen, diese halbe Stunde ElektroPop-Besinnlichkeit. 4
"Maria durch ein Dornwald ging" findet sich auch auf "Weihnachtslieder" von SUND YARD. Wolfgang Torkler ist ein prima (Jazz)Pianist, aber Elena Janis' Gesang ist mir in diesem Zusammenhang zu, äh, gewöhnungsbedürftig. 2
"Billow"(Terp) heißt das 21-min.-Debut von Terrie Ex-Tochter LENA HESSELS, die Gitarre, Piano oder Orgel spärliche Akkordfolgen entlockt und dazu eine bedrückend-eindringliche Gesangsperformance abliefert. 3
OLIVIA BLOCK liebt's noch absonderlicher. Ihre "132 Ranks" sind eine 50minütige SoundSkulptur aus stehendem Sirren, feistem Brummen & KlapperZischen von einer (präparierten/elektronisch unterstützten) Orgel. Spannend, aber "far out". 4
Ich weiß nicht woher die Fiep-, Quietsch- oder RasselSounds auf "Ke I Te Ki" jeweils stammen, aber AKIO SUZUKI & AKI ONDFA haben die CD im ehem. Atelier von Fluxus-Meister Maciunas aufgenommen, was alles (oder nichts) erklärt. Wahrscheinlich eine Direktübertragung aus dem Unterbewusstsein eines depressiven Schaltkreises. 3
Ähnliche Baustelle: "The Last Days Of Reality"(alle Room40) von LIONEL MARCHETTI & CAT HOPE (PERFORMED BY DECIBEL). Wieder viele Flöten(ähnliche)Drones, viel ElektroAkustik, viel Performance, auch viel Überbau - im konkreten Fall aber sehr aufregend! 4
Bei SATOSHI TAKEISHIs sehr "installativen" "Fragments"(Clang) zerfallen u.a. Sounds einer "broken Autoharp" oder von einem Sony-Kassettenrekorder im digitalen Prozess. 3
VANESSA TOMLINSON entfaltet auf Seite A (für "Solo Bass Drum") ihrer MC "The Space Inside"(A Guide To Saints) ein wirkliches Exerzitium, wogegen Seite B (für "Solo Tam Tam") ein eher verhaltenes ZischSchwingen und BlechDronen ist. 3
Aus gleich 3 Schlagzeugern besteht PILES. "Una Volta"(Aagoo/Rev Laboratories) inszeniert duster-drohende BeckenZischeleien (klar, mit großem Crescendo: "Marie") oder gewaltige TrommelOrgien zwischen Minimal, ArtRock und ElektroNoise. Sehr gelungen! 4
CAMERA bleiben auch mit Album Nr. 4 die "Krautrock Guerilla", denn "Emotional Detox"(Buerau B) lebt weiterhin vom LSD-getränkten KompaktSound aus treibenden drums und delierenden SpaceSynths. 4
Eher dem Obskuren verpflichtet ist das dramatische "Doppelleben"(Supernatural Cat) von Ufomammut-Bassist Urlo aka. THE MON. Eine fein durchstrukturierte Kollage aus tieffrequenten SynthExzessen. 4
Zarten, zuweilen hinter dem leise-verhallten drumming mit eigenartigen StörGeräuschen dekorierten Ambient zaubert SYSTEM auf "Plus"(Morr) aus Nils Frahms TastenSkizzen. Der digitale Minimalismus der Dänen wertet das Ausgangsmaterial merklich auf. 4
Etwas strenger geht IRMIN SCHMIDT an seine akustischen "5 Klavierstücke"(Spoon). "Zwischen Schubert und Cage" meint das Info und das stimmt. Kein Ton ist hier banal, auch die Präparierung kein Selbstzweck, sondern Ausdrucksmittel. Super! 5
Ein paar Kompilationen gefällig? "Unusual Sounds"(Anthology) präsentiert "The Hidden History of Library Music", ein Genre, das ich noch nie verstanden habe. 2
"Sowas von egal" widmet sich dem an sich schon gut erschlossenen "German Synth Wave Underground (1980-1985)". Die allgemeine Verfügbarkeit musikalischer Produktionsmittel gebar damals neben Großartigkeiten (z.B. die wohlbekannten Der Moderne Man) viel Überflüssiges (etwa die DAF-Klone Berlin Express). Schwellkörper und Alu sind Beispiele für etwas, das man seinerzeit bekämpfen musste: die Anpassung der Schweinerocker an das NDW-Prinzip. 3
Von ALU gibt es mit "Die Vertreibung der Zeit (1980-1986)"(beide Bureau B) gar eine eigene, trotz der Respektbezeugung von Dave Tibet aber entbehrliche Werkschau. 2
Aus unterschiedlichsten KlangQuellen höchster ObskuritätsStufe schöpfte Felix Kubin beim Sampler "Historische Aufnahmen 2"(Gagarin). Von 1930 bis 2002, von Schellack bis DAT, von "Lecksuchmikrofon" bis "Anti-Schill-Demonstration" - nicht immer extrem interessant. 3
Ein exotisches WeltGebinde aus semi-psychedelischen Flötenexzessen, buntem AfroPop und vielem mehr offeriert "Bitteschön, Philophon! Vol.1"(Philophon). 3
"A Woman’s World - Songs of Resilience and Hope"(ARC) versammelt schönen DamenWeltmusikGesang von Minyeshu bis Ceumar. Für Einsteiger ein netter Überblick. 4
SEDAA sind persisch-mongolische Vielspieler, "East West"(DMG) eine nette, aber harmlose Anpassung zentralasiatischer Musik an westliche Erwartungen. 3
Das Londoner RAD ORCHESTRA liebt komische Hüte und spielt auf seiner "s/t"(Labelship)-CD etwas überambitionierte (Halb)WeltMusik. WüstenBlues-Gitarre und Falsettgesang hier, exzessives Gegniedel dort. 3
Vom Ansatz nicht unähnlich, aber mit mehr Vaudeville fragt WENZEL "Wo liegt das Ende dieser Welt"(Matrosenblau). Ich hatte mit dem Liedermacher schon zu OstZeiten meine Probleme, denn das ironiefreie Pendeln zwischen Liebe und Wut, Melancholie und Zorn wirkt auf mich nicht lebensnah, sondern unentschlossen. 2
CHRIS DE BIEL & DIE LERCHEN sind Österreichs späte Antwort auf Die Braut haut ins Auge oder Leipzigs PullunderPopper Willkommen zuhause Laika. Feiner SchlagerTrash zwischen Merseybeat, Yé Yé und Boogaloo (geklaut beim Info). 4
Traditionellen GarageTrashFrancoRock lieben die TRUFFAUTS. Und wir auch, deshalb hören wir "Oscar"(TP9) immer wieder, "Ici Et Maintenant"! 4
Auf experimentelles SchaltkreisRauschen folgt FlamencoGitarre/Gesang folgt eine Weirdo-LagerfeuerKlampfe folgt halbelektrisch Verhalltes. "La Otra Mitad" vom iberischen Bryars-Fan REFREE ist bunt-strange Unterhaltung pur. 4
Wenn "Daega Rek"(beide Glitterbeat) afrikanische roots hat, wissen die jedwede Konvention von Harmonik oder Rhythmik auflösenden Londoner AfroDub-er FOFOULAH sie gut hinter klapperndem drum-programming und irren KlangEffekten zu verstecken. 4
Noch zwei Geschenktips: MAX GOLDT hat eine neue LeseDCD fertig. "Weltstars im Nadelwald"(HörbuchHamburg) ist gewohnt perfekter GoldtStoff, u.a. mit "Schlimmen Schleimvideomädchen", "Morrissey vs. "Der Spiegel"" und einem reenactment des legendären "Dürrenmatt". Wir verneigen uns einmal mehr uns vor dem Meister. 5
Das Gesamtwerk der wundervollen SUPERPUNK wurde als 7CD/LP-Box "Mehr ist Mehr"(Tapete) gebündelt. Alle Studioalben, Raritäten und "Live im Knust 2012" – mehr mehr geht nicht! 5

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