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JAZZJANZKURZ

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Es beginnt ganz leicht, mit dem entspannten – phasenweise sogar ganz jazzfern an die fließenden La Düsseldorf-Großtaten erinnernden – "Look Behind You"(Bimba) von C.A.R. Was insbesondere deshalb bemerkenswert ist, weil hier niemand eine Gitarre bedient, sondern der freundliche Gesamtsound durch Sax und electronics, etwas Bass & Drums sowie natürlich mit einer Wurlitzer und analogen Synths erzeugt wird. 4
Die "Prismatic Colours"(Unit) des Pianisten VOLKER ENGELBERTH schwelgen gemeinsam mit tr/flh-ts-b-dr ebenfalls in warmem Wohlklang. Der Farbenkreis ist nett, aber niemals so richtig aufregend. 3
Mit "Bidaya"(Jazzhaus) von BAHUR GHAZI'S PALMYRA geht’s in die weite Welt, die in diesem Fall in der syrischen Wüste liegt. Die recht spannend in einen westlichen p-acc-b-dr-Kontext eingebunde Oud des Bandleaders verleiht dem zuweilen etwas langatmigen KonsensJazz eine frische Note. 3
KOUM TARA aus Frankreich untertiteln ihre (vermutlich) "s/t"-CD(Odradek) mit "chaabi, jazz and strings". Das liest sich ehrlich gesagt aufregender als es dann ist, aber die Melismen von Sid Ahmed Belksier passen am Ende doch ganz gut zum leichten Streichtrio-unterstützten KaffeehausJazz. 3
JEFF WILLIAMS streichelt seit über 40 Jahren die Felle seines drumsets, für "Lifelike" hat er zur as-ts-p-b-Begleitung auch den grandiosen Trompeter Goncalo Marquez eingeladen. Das Sextett spielt wundervolle, manchmal sehr (schön) traurige Stücke (herzzerreissend: "Lament"!), wobei sich angenehmerweise niemand in den Vordergrund drängt, sondern im Wortsinn BandMusik entsteht. 5
GENE JACKSON hat das Trommeln an der Seite von Wayne Shorter, Herbie Hancock und Dave Holland gelernt, als Leader des TRIO NUYORX federt er auf "Power Of Love"(beide Whirlwind) durch eine zugängliche Form von ModernJazz, die wohl niemals aus der Mode kommt. 3
BassMeister DAVE HOLLAND selbst erkundet mit seinem alten Kumpel Evan Parker (sax), Craig Taborn (p/elec) und Ches Smith (perc) "Uncharted Territories"(Dare2) und verlässt dabei die plüschige Komfortzone. In unterschiedlichen Konstellationen treffen 2, 3 oder alle 4 aufeinander um zu reagieren, interagieren, (im besten Sinne) konkurrieren – kurz zu musizieren. Frei, aber nicht wild, ungebunden ohne unkonzentriert zu sein – Grenzen aufbrechend, überschreitend, ignorierend. Großartige Musik auf 2CDs/3LPs! 5
Sehr schön auch "Out & About"(rent a dog) von SEBASTIAN GRAMSS' STATES OF PLAY. Neun(!) hoch wandlungsfähige Musiker, die zwischen kantigen Fingerbrech-Sätzen und "verdächtig"-swingendem JazzBeat alles können. Ein paar leger eingeworfene Americana-Gitarren-Sounds hier, ein kurzes "Cucaracha"-Zitat da, etwas scharfes Sax-Aroma dort – langweilig wird’s hier nie. 4
In seinem kurzen theoretischen Essay im booklet erläutert Vibraphonist Christopher Dell den Hintergrund von "Boulez Materialism"(Plaist). DELL BRECHT LILLINGER WESTERGAARD heißen Band und Besetzung, das eingespielte vib-dr-b-Team wird durch Johannes Brechts live electronics (weiter) gebrochen. Da werden neue Klangfarben gesucht (und gefunden), aus Splittern schillernde Mosaiks gelegt, Bekanntes verdreht und gespiegelt, Hochschulwissen energiereich angewandt und durchweg spannende, aber auch anstrengende Klänge erzeugt. Meister Pierre freut sich auf seiner Wolke sicher, mit welch leichter Hand seine Methoden adaptiert werden! 4
Wenn SKADEDYR "Musikk!"(Hubro) machen, stehen recht viele Leute auf der Bühne bzw. im Studio. In diesem Fall macht ein rundes Dutzend herzerfrischenden (Norweger)Krach, der sich aber immer aus zarten Melodieblüten schält und auch stets wieder zur Strutur zurückfindet. Ein vitales Auf und Ab, energiereich und bläserlastig, humorvoll durchdacht und mit Spaß an klugem Lärm! 5
Doppelt soviele Köpfe zählen THE PITCH & SPLITTER ORCHESTER. "Frozen Orchester (Splitter)"(mikroton) ist ein sprechender Name für diese CD, denn hier gefriert der Klang tatsächlich gelegentlich zu einer stehenden Welle. Das siedelt dicht am drone, weist aber auch in bestimmte Nischen der Neuen Musik. Und die Besetzung ist wieder ein who-is-who der Berliner EchtzeitMusik-Szene (uva. Schick, Mayas, Dörner, Fagaschinski und Hayward). 5
Noch mehr Musiker (27!) brachte der drummer (und PNL-Labelchef) Paal Nilsson-Love für "More Fun, Please" auf die Bühne des "Sentralen" in Oslo. Völlig korrekt, dass der Verein dann EXTRA LARGE UNIT heißt und unter PN-Ls kluger Regie ein gut halbstündiges, sehr eindrucksvolles und spannungsreiches set zwischen Jazz, Avantgarde und Klimperei präsentierte. 4
Nicht ruhiger, aber deutlich intimer war's sicher am "19th of May 2016"(beide PNL). Da spielten OTOMO YOSHIHIDE & PAAL NILSSON-LOVE in einem Moskauer Club zwei heftige Stücke ImproNoise. Die Heroen der ungezähmten ImprovisationsKunst zeigen sich gegenseitig, was eine Harke ist, KrachGitarren-Derwisch O.Y. (dessen 1998er "Filament 1"-CD zu meinen persönlichen Top-10 gehört) weiß aber auch, wann er sich auf düsteres Brummen beschränken muss, damit PNLs – dann sehr zarte – Beckenschläge zur Geltung kommen. Aber danach wieder: full speed ahead! 5
Geistesverwandt und ähnlich produktiv ist die Cellistin OKKYUNG LEE deren "Cheol-Kkot-Sae (Steel.Flower.Bird)"(Tzadik) unter Mitwirkung von Sax-Schlächter John Butcher, drummer Ches Smith (dem sind wir vorhin schon bei Dave Holland begegnet), John Edwards (b) und electronics-Magier Lasse Marhaug sowie Jae-Hyo Chang (Korean traditional percussion) und der unglaublichen Pansori-Sängerin Song-Hee Kwon 2016 live in Donaueschingen aufgenommen wurde. Freie Improvisationen über koreanische Wurzeln, Noise zu Buk-Trommeln, Schamanismus und Neue Musik – hier geht alles. 5

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