RIOPY

Warner

Normalerweise ist es ja immer dasselbe: die Plattenfirmen preisen ihren jeweils aktuellen Neoklassikpianisten als Neuerfindung des geschnittenen Brots an, als Erneuerer der Tastenkunst, mindestens aber als ernstzunehmenden Komponisten aus der Bach-Liszt-Satie-Nyman-Liga. Und siehe: der Berg gebiert regelmäßig doch nur Mäuse wie Nils Frahm oder Chilly Gonzales. Auch bei Riopy werden Namen wie Glass und Chopin gedroppt, allerdings in diesem speziellen Fall vielleicht gar nicht mal zu unrecht. Die Soloklavierkompositionen auf seinem Debutalbum atmen nämlich durchaus ein wenig Schärfe, verstecken hinter Süße konzeptionelle Kraft (das verbindet ihn z.B. mit dem großen Wim Mertens) und vermeiden - zumindest für mein bescheidenes Urteilsvermögen - eben jene grenzenlose Schwülstigkeit, die Einaudi & Co. so unerträglich macht. 4
Weitere Infos: › www.riopymusic.com

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