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QUICKSILVER

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Nach einer süßlichen Streicherorgie lässt das aus Alex Stolze (Dictaphone, Bodi Bill), Anne Müller (Nils Frahm, Agnes Obel) und Sebastian Reynolds bestehende SOLO COLLECTIVE auf "Part One"(NoNoStar) ein Stockhausen-Flugzeugtriebwerk an- und abschwellen (was sehr schön klingt) oder die Streicher etwas wilder streichen ("Cell To Cell" - auch schick), oft quillt aber der Schmalz fingerdick aus den Boxen, ganz besonders bei "Holy Island". 3
Auch PETER BRODERICK gefällt sich auf "All Together Again", einer Zusammenstellung von Auftrags- und Gefälligkeitswerken, zumeist im Beliebigen. Zuviel schlichte Schönheit nervt eben auch immer ein wenig. 3
Simon Jeffes' PENGUIN CAFE ORCHESTRA konnte mich mit seiner minimalistischen NeoKammer(Pop)Musik nie so recht überzeugen. Jetzt gibt's die sehr heterogene letzte Studioplatte "Union Café"(beide Erased Tapes) von 1993 als re-issue. Tut das not? 3
Sehr zu recht eine Wiederveröffentlichung erfährt dagegen das stilprägende AfroAvantElectronics-Album "Noir et blanc"(Crammed), das ZAZOU/BIKAYE/CY1 1983 einspielten. 5
Wer z.B. Steve Reichs "Six Marimbas" für sinnloses Geklapper hält, ist bei SNOW PALMS ganz falsch. Auch wenn das Ganze zuweilen mit viel AmbientSynth-Soße übergossen wird, dominieren "Origin And Echo"(Village Green) sehr fein geschichtete Xylo-, Metallo- und sonstwas für -phone. 4
Noch was eher Seichtes? Die "Trans-Millenia Music"(RVNG Intl.) von PAULINE ANNA STROM versammelt Synthesizer-Stücke aus den Jahren 1982-88, die durchaus von Spuren der Berliner Schule, aber eben auch sehr stark von Bay-Area-New-Age-Gesäusel gekennzeichnet sind. 2
Da gibt es von der Monika-Werkstatt-erfahrenen Finnin ISLAJA deutlich Spannenderes zu hören: "Tarrantulla"(Svart) spielt mit allem: Autotune-overkill, New-Wave-Verbeugungen, elektronische FolkMusic, konkrete Abstraktionen - passt alles zusammen. 4
Aber zurück nach Afrika: zwischen Tuareg-Griots, verzerrten Gitarren und wilder percussion pendelt die schöne "Mali Foli Coura"(Buda Musique). Das bedeutet "Neue Musik aus Mali" und kommt von BKO. 4
Eher von funky Bläsersätzen und HighLife geprägt ist "Yaritoo"(Get On!), das Debut der Berliner AfroBeatniks KELELE. Dort sind u.a. Leute von Wood in di Fire aktiv, was die Dub-Elemente erklärt. 3
Damit zum Pop. "Channel Four"(Spunk!) heißt das Debut der australischen CREPES. Ätherisch und leicht exotisch, aber auch etwas langweilig, weil so oder ähnlich doch schon recht oft gehört. 3
Auch "Unsummering"(Talitres), das Solodebut von R.MISSING (d.i. die Ropes-Sängerin mit dem schönen Namen Sharon Shy) ist von entrücktem Gesang und hallenden Soundwänden geprägt. Dunkler ElektroDreamPop der besseren, aber natürlich keinesfalls neuen oder gar überraschenden Sorte. 3
Throwing Shade ist Geschichte, mit "Weighing Of The Heart"(Ninja Tune) präsentiert NABIHAH IQBAL unter ihrem "richtigen" Namen spacigen PostPunkPop aus der ElektroBastelkiste. Oft noch etwas zu glatt, aber durchaus mit Potiential. 3
Auf der Linie "Punk - Shoegaze - NoisePop" hält der Bus von KORTO auch an der Haltestelle "Math(Kraut)Rock". Das "s/t"-Debut(Six Tonnes de Chair) der Franzosen ist laut und bunt und macht Spaß. 4
Richtig super ist die lathe-cut-7" "Ulrich/Werner"(Other Voices) von KILL YOUR BOYFRIEND. Die Italiener kommen uns industriell-elektrisch bzw. post-punkig gruft-rockend, zwischen "kaputter CD-Player" und ganz ganz bösen Sisters of Mercy. Wenn das Teil wirklich auf 23 Ex. limitiert ist, solltet ihr sofort zugreifen. 5
Mit Les Rita Mitsouko hat CATHERINE RINGER viel Tolles vollbracht, aber auch solo ist die Frau beachtenswert. "Chroniques et Fantaisies"(Because) heißt ihr neues Werk, das das dunkle Drama großer 80erElektroChanteusen wie Caroline Loeb oder Dalbello re-interpretiert. Das zittrige Tremolo des synthielastigen NewWave-Sounds setzt sich bis in Ringers Stimmbänder fort. 4
Völlig inspirationsfrei ist hingegen der naive Gitarren-SiSo-Kram von AMBULANCE. Give It A Try"(Bulbart)? Nee, lass mal! 1
Auch mit FABRIZIO CAMMARATAs "Of Shadows"(Haldern Pop) kann ich wenig anfangen. Meine Familie ist in solchen Fällen großzügiger than me, aber hier waren sich Weib & Kind mit mir einig: Heulbojen-Zeugs, das manchmal an Mumford & Sons, oft aber auch an den schrecklichen Chris Norman erinnert. 2
Da lieber GIL HOCKMAN, der auf "Becoming" zwar auch gern die 6saitige zupft, aber vermittels loop-station und etwas Elektronik das Ganze deutlich abwechslungsreicher gestaltet. Und singen kann der Südafrikaner auch. 3
Der Voralberger HARRY MARTE ist auf "Little Prayers"(CorssCut) sogar richtig gut. Traditioneller Americana-Stoff, der uns öfters an den jüngst verstorbenen Don Williams erinnert. Knochentrocken und doch voller Seele. 4
Auch "The Days Of Never Coming Back And Never Getting Nowhere"(Trikont) überraschen sehr angenehm. Extrem reduziert, nur mit Kontrabass, zarter E-Gitarre und ihren beiden Stimmen spannen TEXTOR & RENZ den Americana-Bogen, ohne zu übertreiben. Ein weiter Weg für den Ex-Kinderzimmer Productions-MC Textor, aber er hat sich gelohnt. Im Info stehen ua. die Referenzen Nick Drake, Marc Ribot und Bill Evans. Stimmt alles. 4
Und wer für die Kinder von Freunden (oder die eigenen) noch ein Geschenk sucht: "Unter meinem Bett 3"(Oettinger) ist rechtzeitig erschienen und versammelt wieder 14 Lieder für Kinder, denen (oder deren Eltern) Zuckowski zu einfach gestrickt ist. Nicht ganz so stark wie die letzte Folge, aber mit Klee, Tele, Keimzeit, Clueso und etlichen anderen doch halbwegs gut besetzt. 3
Und wenn die Erziehungsberechtigten zwar keinen allzu extravaganten Geschmack haben, mit den "Best of 2017"-Kopplungen aber doch unterfordert sind, könnte man ihnen vielleicht mit der ElektroSwing-Compilation "Puttin’ On The Ritz - A Tribute To Fred Astaire"(Tanz mit Profis) eine Freude machen. Die von Rainer C. Regatschnig, Wolfgang Lohr und Justin Fidèle organisierten Remixe großartiger, von Leuten wie Right Said Fred, Taco, Freakpower ("The Afterbeat": super!) oder Kittin & The Hip eingespielten Swing-Nummern verbrennen auch gut Lebkuchen-Kalorien! 4

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