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JAZZJANZKURZ

V.A.

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Das p-b-dr-Trio THE BAD PLUS wird schon seit 15 Jahren für seinen erfrischenden AvantSound geliebt. Versteht man unter Jazz mal nicht Beischlafsvorbereitungsberieselung, ist das energiereiche Cover-Album "It's Hard"(Okeh/Sony) sicher ein Probehören wert. "Time After Time" erfährt eine harmonische Zerlegung, "I Walk The Line" stolpert wunderbar dahin und selbst Kraftwerks Roboter werden unpeinlich zu Jazz umgekrempelt. 5
Etwas langatmiger - und -weiliger ist SANTIAGO LARAs "Flamenco Tribute to Pat Metheny"(Warner), denn sehr viel mehr als epigonales Staunen fällt dem flinkfingerigen Spanier nicht ein. 2
Ganz anders der bezaubernde Dialog zweier wirklich großer Musiker auf "Nearness"(Nonesuch/Warner). JOSHUA REDMAN & BRAD MEHLDAU beginnen das phantastische Live-Album mit einer sehr geglückten Fassung von Charlie Parkers "Ornithology", später wird mit Monks "In Walked Bud" ein weiterer Bebop-Klassiker ausführlich untersucht, genau wie der traumhafte alte Filmsong "The Nearness Of You". Allein mit Klavier und Saxophon zaubern sie auch in den 3 Eigenkompositionen eine grandiose Balance aus Freiheit und Vereinbarung. 5
Auch das KAMA QUARTET um die Saxophonistin Katharina Maschmeyer widmet sich einer Legende. "A Love Supreme / Universal Tone (A Tribute To John Coltrane)"(Neuklang/EDEL kultur) überzeugt dabei durchweg. Wie sich bei "Pursuance" über die hochsensible percussion von Gast Nippy Noya zarte Gitarren- und gedämpfte Sax-Linien erheben und dabei jedweder Trivialität aus dem Weg gehen, ist schon brillant. 4
Die Zurückführung von Jazz auf traditionelle Musizierformen ist gerade in Schweden recht verbreitet. Was vielleicht auch am volvofahrenden Oberstudienrat aus Würzburg liegt, der die Monate zwischen den Småland-Urlauben ja irgendwie klischeekonform verbringen muss und so seiner Liebe zum Elch, der zum ungefährlichen Jazz und jener zur Guten Alten Zeit gleichermaßen Ausdruck verleiht. Klingt gehässig und ist es vielleicht auch, hat aber wenig mit "Twenty"(Bazaarpol) von BAZAR BLÅ zu tun, denn deren b/perc-begleitetes nyckelharpa-Spiel vermeidet Kitsch immer noch gerade rechtzeitig (sehr schön z.B. der flinke Bass am Ende von "Tio i Tre"). 3
Auch bei KARL SEGLEMs "Nordic Balm"(Ozella/Galileo MC) wächst das zunächst recht verträumte Schwelgen in PseudoSchönheit schnell zu kraftvollen Improvisationen und ziemlich spannenden Ausbrüchen. Zwischen sax, p, b und perc. schleichen sich da schon mal seltsame Kehlgesänge oder ein Ziegenhornsolo. 4
NILS PETTER MOLVÆR ist wie Seglem Norweger und sicher kein Extremist, obschon gleich im ersten Stück elektronische Schreie die Schönheit übertönen. Der Star-Trompeter fordert seine Fans mit "Buoyancy"(Okeh/Sony) ordentlich, Zugeständnisse gibt’s bestenfalls bei kleinen interludes. Das indisch anmutende "Lamna Reef" (alle tracks sind von Tauch-Impressionen inspiriert) baut z.B. auf einem herrlich schleppenden Antirhythmus auf und auch sonst gibt's hier manches zu entdecken. 4
JESSICA SLIGTER kommt aus Holland, lebt aber in Norwegen und legt mit "A Sense Of Growth"(Hubro) ein Album vor, das natürlich von ihrer sehr aufregenden und prägnanten Gesangsweise bestimmt ist (Jenny Hval und Susanna sind nicht zufällig Kollaborantinnen), auf dem aber auch John-Zorn-Kumpel Eyvind Kang deutliche Spuren in den dramatischen Streicherarrangements hinterlassen hat. Wenn sich bei "The Dream-Dealer" zur einsamen Baßklarinette eine nervöse Gitarrenspur samt b-dr-Fundament gesellt und dann scharfes elektronisches Zirpen hinzukommt - dann hat das unbedingt Größe. 5
Slighters Landsmann JOEP BEVING qualifiziert sich mit "Solipsism"(I Are Giant/Cargo) für die neoklassische Solo-Piano-Schule, in die auch Chilly Gonzales, Niels Frahm oder Ólafur Arnalds gehen und dort ihrem Lehrmeister Yann Tiersen an den Lippen (bzw. Fingern) hängen. Ich persönlich finde solche Musik etwas zu banal. Hatten wir ganz zu Beginn nicht von Beischlafsvorbereitungsberieselung gesprochen? 3

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