LUCIA CADOTSCH

Enja/Yellowbird/Soulfood

Schon mit den ersten, jeweils um sehr packende Zirkularfiguren aus Otis Sandsjös Tenorsaxophon gewickelten Songs entwickelt diese Platte eine enorme Spannung. Das liegt auch am facettenreichen Gesang der Berlin-Züricherin, v.a. aber an der kongenialen Begleitung. Obwohl die musikalischen Mittel bewusst auf Stimme, Sax und Kontrabass reduziert wurden, erkundet das schwedisch-schweizer Trio Jazz-Standards zerstörungsfrei und wirklich neu. Dabei geht es nicht um Dekonstruktion, sondern um "acoustic retro-futurism", will sagen, um die Transformation der alten vibes in (komplett elektronikfreie) Zukunftsideen. Hört, wie Petter Eldh aus der Mitte von "Strange Fruit" seine Kontrabaß-Schläge erst in eine liebliche Melodie und dann - ohne dabei in eine der gefürchteten Jazzer-Fingerübungen abzukippen - zu einem an Intensität kaum noch zu toppenden Solo führt und verfallt wie ich dieser Platte. 5
Weitere Infos: › www.luciacadotsch.com

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