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QUICKSILVER

V.A.

Der Hohepriester des dunklen Songwritertums hat einmal mehr Filmmusik geschrieben: NICK CAVE & WARREN ELLIS zauberten der Camus-Adaption "Loin des Hommes"(Goliath/Kobalt/RTD) nach einem seltsam brabbelnden stimmlichen Einstieg eine düsteres InstrumentalKleid aus kargen Gitarrenakkorden, leise kreischenden Geigen, etwas dronender Elektronik ("Bloody Cheche" ist da ein echter Höhepunkt, der wie eine mit 33rpm gespielte Cave-7" aus dessen "Your Funeral..."-Phase klingt) und sensiblen Cello-/Klaviertupfen auf den ZelluloseLeib. 4 SHILPA RAY ist eine AvantFolkCabaret-Artistin, die einstmals bei Herrn Cave im background sang und unter intensiven Verweisen auf dessen Wertschätzung ihre verdrehten DarkShanties auf "Last Year's Savage"(Northern Sky Rec./Red Eye) präsentiert. Wimmert erst mal ein geschundenes Akkordeon, bin ich ja sowieso dahin...VarieteMusik mit dunklen Bluträndern. 4 Mit zunehmender Spieldauer ziehen mich auch WELLBADs "Judgement Days"(Blue Central Rec./Membran) in ihren finsteren BluesBann. Dass der Mann aus Hamburg erst 26 ist, kann nicht sein, denn seine dunkle Stimme muß durch langjährigen Alkoholgenuss gegerbt sein, sein kraftvoll schweineorgelnder Sound ist viel zu gespannt entspannt und eine Mundharmonika kennen Leute unter 40 doch gar nicht mehr?! Energetischer ElektroBlues inkl. eines wundervollen, mit dem schönen Titel "Coffin For Two" versehenen Duetts mit "Bluesröhre" Jessy Martens. 4 Mit Flöten und einem Schuß dunkler New Wave wilderten THE COCOON in den 80ern zwischen Doors und Velvet Underground. "While The Recording Engineer Sleeps"(Staubgold/Indigo) hieß das jetzt re-editierte Debut der Psych-Supergroup (u.a. JazzGott Gunter Hampel, Philosoph Arfmann und 39 Clocks-Gründer Gleue). 3 Eher an MathPostMetal orientiert ist "Yield To Despair"" von TANGLED THOUGHTS OF LEAVING aus Perth: extrem energiegeladener komplexer InstrumentalRock mit Klavierspuren. 4 Aus Sydney stammen SOLKYRI, die sich ebenfalls rein instrumental mit einer etwas(!) poppigeren Variante von psychedelischem PostRock widmen, der auf "Sad Boys Club"(beide Bird's Robe Rec.) aber auch gern mal heftiger wird. 3 Dem klassischen Funk'n'Soul, angereichert mit etwas Psych haben sich mit "Sound Of Sinning"(Transistor Sound/Broken Silence) die MONOPHONICS verschrieben. Groove & Horns & Strings for ever. 3 Charmant wie immer zelebrieren THE TRUFFAUTS auf "Sycamore"(TP9/RTD) dezent trashig ihre herrliche Mischung aus oldschool-IndiePop und ChansonRock. Fein fein! 4 Die italienischen Major-Skangster THE BLUEBEATERS formulieren auf "Everybody Knows"(Record Kicks/Groove Attack) uva. nicht nur Kraftwerk, Oasis, Springsteen oder The Smiths als Party-offbeat, sondern sogar ein Stück des griechischen Synth-Bombastikers Vangelis. Schräg, aber lustig. 3 Freundlichen Pop spielt YAEL NAIM nach wie vor. "Older"(Embassy Of Music) wirkt aber tatsächlich reifer als das unschuldige "New Soul" (das seinerzeit als Apple-Werbung lief), auch wenn das kieksende Stimmchen gern noch weiter wachsen darf. Potential ist da. 3 DJ VADIM & SENA können da auf mehr VokalPower zurückgreifen, wenn die Hungaro-Ghanaerin auf "Grow Slow"(BBE/Alive) pumpenden Reggae- oder elektronischen SoulBeats ihre Stimme überstreift. 3 Wozu hingegen jemand den von ZHALA auf ihrem s/t Debut (Konichiwa/Caroline) verbreiteten blassen EuroDance braucht, kann ich nicht sagen. 2 Gleiches gilt für VANBOTs langweiligen elektronischen DamenPop. "Perfect Storm"(Lisch Rec./Sony) nervt. 2 Statt einer kühlen Schwedin deshalb lieber irre Peruaner: KANAKU Y EL TIGRE klimpern sich auf "Quema Quema Quema"(Strut/Tiger's Milk/K7!/Indigo) durch bunte PopLandschaften aus SurfSlides und IndieFolk. 3 Anders exotisch sind die zwischen grimigen grooves, Niobe-Gast-vocals (im 40ies-Schlager-setting) und Synthgezwitscher stolpernden tracks von ØKAPI auf "Pruffoli"(Onglagoo Rec.). Mal ganz gerade, mal leicht dubbig knisternd prägen hier v.a. die beats den etwas abgedrehten Gesamteindruck. 3 Auch LE MILLIPEDE hat Mühe, seine vielen Beine nicht zu verknoten, wenn er durch die 11 Stücke auf dem s/t-Debut (Alien Transistor/Morr/Indigo) des Alleinunterhalters Mathias Götz wandert. Casio VL + Posaune ergibt verkopfte Kinderzimmermusik, also sowas wie "Der Plan" von einem unglücklichen Hochbegabten. 3 Wenn ein Meister der komplexen AvantElectronics mal wieder "in dance" macht, kommt "The Shakes"(Accidental/Caroline) heraus. MATTHEW HERBERT lässt hier zur Klangerzeugung nicht wieder 3500 Leute zeitgleich in Äpfel beißen, sondern vertraut auf die klassische Sounds aus netten Schaltkreisen (ohne ganz auf interessante sample-Quellen zu verzichten). Dazu soulfully-folky-housy vocals - fertig. 3 Dass nach 15 Jahren FATBOY SLIM sein "Halfway Between The Gutter And The Stars"(Skint Rec./Indigo) als 2CD-Deluxe-Edition mit einigen Bonus-Mixen re-releast, finde ich nur bedingt notwendig. Auch wenn die beats seinerzeit schon Maßstäbe setzten. 3 Zack - Kontrast! Wenn auf "Hur långt som helst"(Westpark Music/Indigo) KRAJA ihren zauberfeenhaften a-capella-Gesang ertönen lassen, gänzlich unaufgeregt und - weil ich kein Schwedisch kann - auch angenehm unverständlich, entsteht sozusagen "reine Musik". Ohne Schnickschnack, schlicht schön. 4 Auch wenn SECKOU KEITA in die "22 Strings" seiner Kora greift, scheint die Zeit stehen zu bleiben. Aus seinen senegalesischen Wurzeln heraus entwickelt er eine eigene KlangWelt voller Mystik, Zauber und Exotik. 4 Ähnlich entrückt, aber in gewissem Sinne verspielter sind AHMED MUKHTARs "Babylonian Fingers", die die Oud einmal mehr in nahezu perfekter Form bearbeiten. 3 Bei "Yön Tummat siivet" (alle ARC Music) vom TANGO-ORKESTERI UNTO geht es schließlich wieder mehr um gute Unterhaltung. 12 mal Finnischer Tango in seiner ganz traditionellen Ausprägung. 3



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