ULLMANN/FINK/LEIPNITZ/GSCHLÖßL

(Jazzwerkstatt /› www.jazzwerkstatt.eu)

Kein Netz und kein doppelter Boden, keine versteckten Zuflüsterungen und keine hilfreiche Handreichungen – das Quartett mit Gerhard Gschlößl, Gebhard Ullmann, Johannes Fink und Jan Leipnitz bewegt sich in totaler musikalischer Freiheit durch den Gezeitenstrom der Hauptstadt. Die elfteilige „G.O.B. Suite“ ist eine radikale Umkehrung des klassischen Suitegedankens, der zwar auch schon eine lose Aneinanderreihung möglicher Formen in tänzerischer Ausgestaltung war, deren Satzreihung viele Neuerungen erfuhr. Hier spielt die Improvisation den Hauptcharakter, die sich in breiter Zurschaustellung des Freiheitsgedankens in einem ständigen Herantasten und Auseinanderstreben formatiert. Es existieren keine Absprachen oder Vorgaben, was vor allem beim ersten Hören kaum nachvollziehbar erscheint. Doch das gegenseitige Heranführen und wieder Flüchten verdeutlicht sich, ähnlich wie ein reißender Strom vollführt die Musik gewaltige Sprünge und dominante Themenwechsel. Um so erstaunlicher ist es, dass sich Mikrostrukturen zeigen, die den Improvisationscharakter der Suite noch einmal unterstreichen.
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Fear No Jazz
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