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QUICKSILVER

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Die Welt ist voller Musik, auch im April und es ist schade, dass man hier keine Hyperlinks setzen kann, denn die Chinesen von HANGGAI fanden wir schon vor Jahren prima (s. WZ 10/10). Daran ändert sich mit "Baifang"(Harlem Recordings) nichts: ganz unpeinlich umkreisen sich Stromgitarre und Pferdekopfgeige, Bass und Sanxian-Laute und noch immer wissen die Kollegen die traditionelle Musik der Inneren Mongolei mit Rock, Reggae (wirklich! "My Mother") und kehligem Obertongesang zu vermischen. 4
Im gleichen Jahr (WZ 05/10) priesen wir auch schon mal DOBET GNAHORÉ an, die auf "Na Drê"(Contrejour/Broken Silence) weiter an ihrem feingliedrigen Elfenbeinküsten-EthnoGroovePop feilt. Und weil sie nun auch mal französische oder englische Texte einstreut, verstehen wir nicht Malinké-, Dida- oder Bété-Sprechenden auch ohne booklet etwas von den frauenrechtlich engagierten Texten. 4
Aus dem kalten Norden kommt LISA LESTANDER, die man vielleicht von KRAJA kennt (WZ 04/11). Ihre bezaubernde skandinavische Stimme umschmeichelt die zarte Flügelhorn/Synth/Sax-Inszenierung des auf "Sånger Från Norr" gepflegten PianoJazzPops. 3
"Vuoste virdái"(beide Westpark/Indigo) von den schwedischen Samen ÁRA überzeugt allein durch die Exotik der verwendeten samischen Sprache und die Joik-Reminiszenzen. Die Musik selbst ist zumeist recht schlichter 08/15-PopJazzWeißnichtwas. 3
SJUR MILJETEIG ist ein norwegischer Trompeter, der auf "It's Funny How Things Happen At Particular Times"(Trust Me Records/Galileo/Phonofile) die nordische Melange aus melancholischem Jazz und dezenter Elektronik hätschelt und dann am besten ist, wenn er (wie z.B. bei "A Good Year") das Molvaer-hafte auf- und sich dem Klangexperiment hingibt. 4
Für "Afkar"(Traumton/Indigo) taten sich drei junge deutsche Jazzer mit dem von Markus Stockhausens "Eternal Voyage"-Projekt bekannten Sänger Rabih Lahoud als MASAA zusammen. Man spielt "Improesie" und das holprige Kunstwort bringt die Idee recht gut auf den Punkt: Lahouds Texte werden mit Trompete, Klavier und drums fein synchronisiert, es entsteht eine zwar etwas künstliche, dennoch packende Atmosphäre zwischen Morgen- und Abendland. 3
"Cigarros Explosivos"(Asphalt Tango/Indigo) verteilen JARO MILKO & THE CUBALKANICS. Und wie der Bandname es vorgibt, werden hier Son und Surf, Cumbia und BalkanBrass verheiratet. Ob das notwendig ist, lassen wir offen, aber Spaß machen nicht nur Songtitel wie "Cumbia No. 5" oder "Music Rum And Cha-Cha-Cha", sondern auch das gelungene Vaya Con Dios-update "Nah Neh Nah". Auf jeden Fall partytauglich! 3
Mit dem ANDROMEDA MEGA ORCHESTRA lässt sich auch gut feiern, allerdings auf andere Art. Für "Live On Planet Earth"(Alien Transistor/Morr/Indigo) bestand die Erde aus dem Neuköllner "Heimathafen". Dort wurde dem Publikum zwischen transzendenter AcousticAmbientImprovisation (Stimmung in G) und avant-jazzigen BigBand-Passagen (Sozialbão) viel Gutes getan. 4
Vom in den 70ern legendären Ethio-Jazz eines Mulatu Astatke inspiriert, beweisen auf der Compilation "Beyond Addis"(Trikont/Indigo) u.a. die großen Heliocentrics oder das seltsame Woima Collective, daß Jazz auch in seiner EthnoFunk-Ausprägung keinesfalls tot ist. Und vielleicht sogar gut riecht. 3
GABBY YOUNG & OTHER ANIMALS tanzen "One Foot In Front Of The Other"(Gift Of The Grab/India Records/RTD) weiter durch ihr ganz eigenes Varieté. Meine Liebste meint gelegentlich die gute Janis Joplin 'rauszuhören, ich glaube aber, hier regiert symphatisch überdrehte VaudevilleWalzerElektroCalypsoSwing-Theatralik mit einem großen Talent für feine Melodien. 4
Aber wir müssen uns kurz fassen: Nicht ohne Grund ist Boris Blank bei Yello der Musiker. "Out Of Chaos"(Mute), das Solodebut (nach 35 Geschäftsjahren) von DIETER MEIER enttäuscht leider mit hier ganz unerwarteter Einfallslosig- und Beliebigkeit. 2
"Human"(Fields) von MAX COOPER hat (anders als das Info meint) wenig mit Glass oder Gorecki, entfernt vielleicht mit Hauschka als glitch-iger MinimalTechno plus gelegentliche vocals zu tun. 3
Die ORCAS widmen sich auf "Yearling"(Morr/Indigo) dem leicht entrückten GitarrenPop mit Elektronic-Einflüssen, der 2014 nicht mehr ganz frisch scheint, selbst wenn er durchaus gut gemacht ist. 3
Auch "From Clay To Figures"(Crammed/Indigo) von den hochgelobten AMATORSKI weiß zwischen Pianosequenzen, von einem ruhigen Bass durchzogenen soundscapes und folkigem Duettgesang, also zwischen Verzückung und Anstrengung auf höherem Niveau, wenig Neues zu sagen. 3
Die Finnin ISLAJA kam mit AGFs "Kuuntele"-CD in meinen Radar: eine warm-tiefe Stimme, Verbeugungen vor WavePop und Elektronik (einschl. antiker Soundeffekte), aber auch eine Orgelimprovisation wie "Sandals Of Alice" - hier findet vieles Platz, das man wohl nur durch fortgesetzte Beschäftigung mit "S U U"(Monika/Indigo) vollständig erschließen kann. Interessant. 4
Gänzlich computergeneriert und trotzdem mit dieser eigenartigen 70er-Jahre-SF-Film-Stimmung assoziiert kommt KANGDING RAY mit "Solens Arc"(rastermusic/Kompakt/RTD). Elektronik zum Hören, nicht primär zum Tanzen. 3
In's spirituell Abseitige will uns das SABBATH ASSEMBLY mit "Quarternity"(Svart Records/Cargo) entführen. Von 2 Sirenen dargebotene düstere Botschaften zu Gitarrengezupf und Glockenspiel, wobei andere Teile dieses auf die obskure "Process Church of the Final Judgment" rekurrierenden Werks von dicht am Doom siedelnden Zerrgitarren und sehr energischem Gesang geprägt werden. Parallelwelten. 3
Da verstehen wir ZEHN METER FELDWEG trotz des selten blöden Bandnamens doch besser. "Das weiße Schloss"(Snowhite/RTD) enthält Hamburger Schlaumeiereien zwischen sentimentalen Tocotronic und Reflexionen auf oder updates von früh80er-Ost-Rock. Mal bezaubern zarte Bläserillustrationen, mal nervt ein kraftloses Arrangement (Beuteschema F) und nach 15 Jahren haben die Jungs sogar so viele befreundete (allerdings weitgehend unbekannte) Bands, dass sie eine Bonus-Cover-CD ihrer eigenen Songs beilegen können. Naja, nächsten Monat wird’s sicher besser. 2

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