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TIEFSCHWARZ

Deep, down and dirty

TIEFSCHWARZ

Vor vier Jahren, als die Brüder Ali und Basti Schwarz bei Fanta 4s Four Music ihr Debütalbum veröffentlichten, waren die Beiden noch das deutsche Aushängeschild für Deephouse made in Germany – daher auch der Name. Keiner brachte so viel Tiefe und Soul in seine Tracks und sah dabei auch noch so verdammt gut aus. Dieses Markenzeichen war natürlich auch in ihren immer zahlreicher werdenden Remixen wieder zu finden und ihre Kunden waren zumeist von der internationalen Wohlfühlfraktion: z. B. Jam & Spoon, Earth, Wind & Fire oder Mousse T.. Doch kurz nach „RAL 9005“ gingen die zwei original Benztown-Boys von Stuttgart nach Berlin und ihr Label zog ebenfalls an die Spree. Das Herz von Tiefschwarz begann, mit einer anderen Frequenz zu schlagen…

Auf ihrem jetzt erschienenen zweiten Album „Eat Books“ präsentieren sich Tiefschwarz mit einem anderen Gesicht und gewissermaßen auch auf einem neuen Label.

„Als sich Four Music überlegte, ein eigenes Dancelabel zu starten, haben die das ganz entscheidend von unserem Engagement abhängig gemacht. Das sollte nicht nur ein Ableger für die Turntablerocker und uns werden, sondern eine international etablierte Struktur, die besonders auf unsere Bedürfnisse abgestimmt ist. Wir waren als DJs und Remixer international schon derart vernetzt, dass wir eine bessere Plattform brauchten, als ein Hip Hop Label, das sich auch um uns kümmert. Daher war es für uns ein großes Glück, dass Four Music in London Fine Records gegründet hat. Wir sind da auch nicht nur als recording artists involviert, sondern auch als A&Rs für das künstlerische Profil mit verantwortlich.“TIEFSCHWARZDie Zeiten der smarten Coolness sind in den meisten Clubs passé und so änderte sich auch das musikalische Umfeld von Tiefschwarz in den letzten Jahren. Die mikroskopische Wiederaufarbeitung der 80er und das Punkrevival ließen ein hippieeskes Gefühl von Freiheit entstehen – nur die Haare sind kürzer und die Mode teurer. Die Anfragen für Tiefschwarz-Remixe kommen heute aus anderen Ecken. Diesen Wandel präsentierten Tiefschwarz selbst letztes Jahr mit ihrem Einstand auf Fine: „Misch Masch“ heißt die Compilation-Serie, die jeweils einen DJ-Mix und eine Remix-Collection zusammenfasst. Die elf Remixe zeigten die neuen Tiefschwarz mit Arbeiten für Lopazz, Spektrum oder Hell. Seitdem sind vor allem zwei Namen in ihrer Biographie dazugekommen, die besonders aufhorchen lassen: The Rapture und Chikinki.
„Wir kannten die Jungs von The Rapture schon ein wenig und sie hatten einen Remix von „Sister Saviour“ angefragt. Als wir später Matty Safers wiedertrafen, hatten wir schon angefangen, Tracks für unser nächstes Album zu produzieren. Wir fragten ihn, ob er uns jemanden für die Vocals empfehlen könnte und er wollte es sofort selbst machen. Er hat dann bei seinem Berlin-Aufenthalt auch gleich einen Track für das Album von Kaos auf !K7 eingesungen. Chikinki wollten auch schon einen Remix von uns haben und als sie wir dann mit ihnen in Berlin was aufgenommen haben, ergab es sich ganz natürlich, dass Rupert auch zwei Tracks für unser neues Album eingesungen hat.“
Gutes Timing also, dass das Berliner Label Kitty-Yo fast zeitgleich zum Tiefschwarz-Album die Platte von Chikinki in Deutschland veröffentlicht.
Bei einem derartigen gemeinsamen Engagement – in der selben Stadt leben, zusammen Musik produzieren und remixen, zusammen auflegen -, das teilweise mehr als 24 Stunden umfasst, fragt man sich natürlich, ob es nicht ein Nachteil ist, dass der Geschäftspartner auch gleichzeitig der Bruder ist.
„Diese Frage hören wir ziemlich oft. Für viele scheint diese Vorstellung problematisch zu sein. Für uns ist es aber ganz normal und unsere Beziehung entwickelt sich natürlich auch in ganz normalen Hochsund Tiefs.“

Aktuelles Album: Eat Books (Fine/Four Music/Universal)

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