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Fink

Black is beautiful

Fink

Jetzt wollen Sie’s aber wissen: Auf dem neuen, entsprechend knackig benannten Fink-Album "Bam Bam Bam" gibt’s nicht mal mehr eine Pedal-Steel Gitarre. Da kommt nicht mal mehr die leiseste Country Assoziation hoch. Ganz im Gegenteil: Fink sind auf dieser Scheibe ganz schön schwarz geworden.

Zumindest musikalisch. Da wird mit Soul, Funk und Gospel geflirtet, daß es eine reine Freude ist. Ein Stück heißt sogar "Shake De Birds Of De Tree". Obwohl: Das ist dann doch kein Versuch Nils Koppruchs – nach wie vor songschreibender Kopf des Unternehmens – etwa ins Rap-Genre einzubrechen. "Nein, Nein", wehrt er dann auch gleich dergestalte Interpretationsversuche ab, "das paßte nur gut rhythmisch. Es hat auch weiter keine Bedeutung. Aber wir haben uns gesagt, daß wenn wir schon mal englische Texte verwenden wollten, dann sollte auch klar sein, daß wir eine deutsche Band sind. Deswegen die Schreibweise." Das Stichwort ist hierbei Rhythmus. "Bam Bam Bam" ist eine sehr viel körperbetonte und tanzbarere Scheibe geworden, als man das bislang von Fink gewohnt war. "Das hat sich nicht so ergeben, sondern das war so gewollt", stellt Nils klar, "auf der letzten Tour haben sich bestimmte Sachen in diese Richtung entwickelt. Henning Wandhoff, unser alter Schlagzeuger, hatte ja immer ein zwar durchaus groovendes, aber auch immer sehr spezielles Schlagzeug gespielt. Auf der Tour mit Christoph Keder haben wir dann die Sachen so gespielt, daß es dann in eine andere Richtung ging. Und dann stand plötzlich die Frage im Raum, wieviel Platz es in der Band denn für schwarze Musik gäbe. Einmal ausgehend von der Country-Folk-Richtung aus der wir kommen, wollten wir ausloten, wieviel Gospel und Soul denn unsere Musik vertrüge – und das haben wir ausprobiert. Das Stück ‘Durchreise’ ist sogar als Gospel-Stück angelegt ... Das kam daher, daß ich selber viele Funk, Blues und Gospel-Sachen gehört habe und Olli und Red auch. Red ist zum Beispiel ein extremer Marvin Gaye Fan. Das sind also Sachen, die auch von den Musikern ausgehen." Olli und Red sind natürlich die Gast-Musiker von Missouri, die jetzt fest zur Fink-Mannschaft gehören, und die auch maßgeblich an der neuen Scheibe mitwirkten. "Ja, auf jeden Fall", pflichtet Nils bei, "die Songs schreibe allerdings nach wie vor ich. Das hat aber auch damit zu tun, daß Red’s Geschichte ganz klar Missouri ist. Ich habe bei dieser Produktion das Gefühl gehabt, es ginge wesentlich mehr um die Musik als um persönliche Konflikte, die über das Musik-machen ausgetragen wurden. Es gibt da bei uns kaum verletzte Eitelkeiten. Wenn man dann feststellte, daß etwas nicht gut ist, dann war es eben nicht gut – auch wenn es die eigene Idee gewesen war. Dieses Beharren auf dem Ego gab’s bei uns gar nicht." Mit einem großen Ego wäre man bei einem so offensichtlich organischem Band-Album wohl auch nicht wirklich weitergekommen. Einem Album, das eher auf universelle Verständlichkeit setzt - fast wie dies Kinderlieder tun. Womit wir auch beim Titel wären. Dieser stammt von Olli’s kleinem Neffen, der eine Zeichnung anfertigte, die auch auf dem Innencover abgedruckt ist. "Dieses Bild zeigt einen Musiker, der Musik macht und der macht eben ‘Bam Bam Bam’", erklärt Nils, "ich finde das sehr interessant – denn er hätte ja auch ‘La La La’ machen können. Für dieses Kind ist Musik also ‘Bam Bam Bam’. Da wir eh den Rhythmus im Vordergrund stehen haben wollten, habe ich dann gesagt, daß wir das Ganze auch ‘Bam Bam Bam’ nennen sollten, denn das ist ein ganz unmittelbarer Ausdruck von Musik."


Weitere Infos: › www.finkmusik.de

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