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PETER STUART

Der Sachbuch-Songschreiber

PETER STUART

Den Namen Peter Stuart vernahm man erstmals, als der Musiker barfüßig und hemdsärmelig im Vorprogramm der Counting Crows auftauchte. Nach dem erfolgreichen Bandprojekt Dog´s Eye View kommt der Songwriter Peter Stuart nun mit einer Solo-Platte heraus.

"Wenn Du nicht in einer Band spielst", so erläutert Peter, "dann kannst Du Dir für die jeweiligen Songs einfach immer die Leute aussuchen, die am besten passen." Und wenn man dann Kumpane wie die Crows hat, kann man natürlich auch auf diese zurückgreifen. Obwohl Peter musikalisch ein ganz ähnliches Gebiet beackert, wie seine bekannteren Freunde, hat das Ergebnis aber doch eine ganz eigene Note. "Ich bin kein typischer Geschichtenerzähler", beschreibt Peter seinen Stil, "ich würde mich eher als Sachbuch-Songschreiber bezeichnen, der mehr an Situationen interessiert ist." Und an interessanten Charakteren – von denen es auf "Propeller" nur so wimmelt. Zum Beispiel im Titelsong, "Propeller Girl". "Das ist eigentlich ein Komposition aus drei verschiedenen Charakteren: Propeller-Girl, Hyena-Girl und Elephant-Girl", führt Peter aus, "von allen habe ich gewisse Charakterzüge übernommen. "Propeller" ist dabei ein Sinnbild für eine Vorwärtsbewegung, was ich in diesem Album auch verdeutlicht sehen möchte." Nun wenn man dauernd über Situationen oder, wie auf dem Album auch, über Beziehungen reflektiert und dann noch ausdrücklich "keine Geschichten" erzählt, ist das doch nicht unbedingt ein Zustand der Bewegung, oder? "Nein, aber es geht auch mehr um die Einstellung. Die Illusion, sich in Bewegung zu finden. Es geht darum, daß Du zunächst mal die eigenen Schuhe zubinden mußt, bevor du loslegen kannst. Und dazu mußt Du dich erst mal überwinden." Ach so. Wie wichtig sind denn die Botschaften in seinen Texten? "Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sowieso jeder Texte anders interpretiert. Ich liebe zum Beispiel Songs, von denen ich die Texte auswendig weiß, aber von denen ich nicht weiß, was sie bedeuten. Bei meinen Songs ist das so, daß z.B. das Stück "Bring You Back" explizit über meinen Vater geschrieben wurde. Ich finde es aber auch O.K., wenn darin jemand einen Song über eine Beziehung erkennt." Was hat eigentlich der kleine blaue Baby-Hubschrauber auf dem Cover und der Website zu bedeuten? "Das Artwork hat meine Freundin gemacht", freut sich Peter, "das ist einfach ein Symbol für das "Propellern". Das ist einer der Vorteile, wenn Du mit einem kleinen Label zusammenarbeitest. Niemand erzählt Dir, wie Deine CD auszusehen hat, Du kannst machen was Du willst." Wieso veröffentlich Peter überhaupt auf einem Independent Label, wo er doch einen Industrie-Deal in der Tasche hatte? "Das war mir schon sehr wichtig", erläutert er dies, "bei der Industrie geht es nur darum, möglichst viele Scheiben zu verkaufen. Wenn Du aber nicht zu den potentiellen Top-Sellern gehörst, wird Deine CD nicht richtig unterstützt – promotionmäßig und so. Das wollte ich mir bei dem neuen Album ersparen, denn ich hatte das Gefühl, daß genau das mit der Scheibe passieren könnte, deshalb habe ich die Rechte zurückgekauft." Angesichts der allgemeinen diesbezüglichen Umstände sicherlich eine richtige Entscheidung. So ist denn auch damit zu rechnen, daß Peter mit seiner neuen Scheibe bei uns auf Tour kommt. Was ihm auch sehr am Herzen liegt: "Das Schwierigste an der Rockmusik ist das Produzieren unter Druck – wenn irgend jemand etwas von Dir erwartet, Du Dich aber in einem kreativen Loch befindest", bilanziert Peter, "dafür ist aber das Live Spielen das allergrößte. Das macht mir am meisten Spaß."



Aktuelles Album: Propeller (ulfTone)





Weitere Infos: › www.peterstuart.com

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