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FU MANCHU

California Dreamin'

FU MANCHU

Wann endlich werden wirklich essentielle Bands oben auf der Schaumkrone der Woge schwimmen können? Werden ihre leuchtenden Segel und wimpelbehangenen Rahen jemals beachtet werden? Oder sinken sie unter der Tonnenlast ihrer Sounds, ohne einen rettenden Hafen anlaufen zu können? Wo werden Fu Manchu mit ihren fetten Speed-Rock-Sounds den Anker auswerfen?

Scott Hill (Vocals / Gitarre), ist Bandgründer und einziges Original-Mitglied von Fu Manchu. Diese stehen fest wie ein Fels in der Brandung für unprätentiösen Stoner-Rock, WahWah-Pedal und die Liebe zur geraden Gitarre. Hill surft seit 1990 im Haifischbecken der Rockbranche, mit "California Crossing" erschien nun das 7. Studio-Album seiner Formation. Was zählt schon ein Künstler, ist er nicht nur ein Gleitmittel, um das Produkt CD in die Regale zu schwemmen, um finanziell dicke Fische an Land zu ziehen? Die Westzeit versuchte, fern all dieser Strömungen, einfach den Menschen und Musiker zu charakterisieren. Daher startete das Interview mit einer Welle aus "Was magst Du lieber"-Fragen. Sex & Drugs & Rock´n´Roll begeistern den Kalifornier mehr als Safer Sex, Hendrix mag er lieber als Led Zeppelin, Ozzy zieht er Alice Cooper vor. Amerikanisches Budweiser oder Miller-Beer? "Beides ist schrecklich, ich bin auch kein grosser Fan von Whiskey, obwohl Alkohol für mich okay ist." Les Paul oder Fender-Gitarren? "Weder noch. Bob (Balch; Leadgitarre; FM seit 1996) und ich spielen Dan Armstrong-Gitarren, made by Ampeg!" Hardrock oder Hardcore? "Hier bevorzuge ich Hardcore. Ich hörte viel HC und Punkrock. Aber wir sind Hardrock. Die frühen Kiss, AC/DC und Ted Nugent-Zeugs haben uns beeinflusst. Black Flag und Punkrock ebenfalls. Neue Strömungen eher nicht. Kid Rock und Limp Bizkit gehen für mich in Richtung HipHop, Fu Manchu in Richtung Black Sabbath, Hawkwind. Frühe Science Fiction-, 70er Jahre- und Biker-Filme waren auch ein grosser Einfluss. Nicht umsonst stammt unser Name von Dr. Fu Manchu." Fu Manchu ist eine Heavy-Rockband, die den Blues involviert... "Na ja, ein wenig John Lee Hooker vielleicht." Brad Davis, der Basser, ist seit 1994 dabei. Ex-Kyuss-Drummer Brant Bjork trennte sich Ende 2001 von der Band. "Er wollte nicht mehr touren. Seit viereinhalb Jahren sind wir fast ununterbrochen unterwegs. Scott Reeder wird ihn ersetzen. Er spielte früher bei Smile, die ein Album bei Atlantic Records, danach Independent veröffentlichten." In Amerika spielen Fu Manchu vor 500-1000 Menschen bei ihren Konzerten. "Das ist in Europa nicht anders. Vieles geht durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Die Leute sagen, `Hey, gotta check this band´, die ist wirklich gut." Ostern wird das Quartett den Rockpalast beehren, eine Tour wird sich anschliessen. "Ich geniesse es, hier auf Festivals zu spielen. Es ist cool. In den Staaten bietet sich dort für uns keine Möglichkeit, es findet diesbezüglich nicht viel statt, ausser Lollapalooza geht dort fast nichts." Es wird das neue Album live vorgestellt werden. "Alles, was für mich wichtig ist, ist, dass die Musik gut klingt. Die Worte sind ziemlich egal. Der Sound, die Riffs, die Gitarren müssen gut `rüberkommen." Das ist auf "California Crossing" gelungen. Knackige Riffs, umgeben von druckvollen Grooves. Da ist Bewegung, Speed, Action. "Fu Manchu ist pretty much meine Band, aber jeder bringt sich ein. Mit meinen ersten Riffs gehe ich zu den anderen, so werden die Tracks vervollständigt. Manchmal benutzen wir sogar ein Keyboard!" Welche Abgründe tun sich hier plötzlich auf? Keyboard? Oder ist es Teil des Ausdruckes eines persönlichen Life-Style´s jenseits des Fahrwassers des Genres? Hat die Band den Lebensstil stark verändert? "Ich brauche nicht zur Arbeit zu gehen, kann beim Surfen über Musik nachdenken..." "Surfin´ USA"? Na dann, ab zu den Beach Boys! Und dennoch...es gibt immer noch genügend dionysische Kraftmeierei, die jedoch stets von apollinischen Lichtstrahlen durchbrochen wird, musikalisch betrachtet!



Aktuelles Album: California Crossing (WEA)

VÖ: 04.02.02


Weitere Infos: › www.fu-manchu.com/

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