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THE LONE CROWS

Ein Stück darf sein was und wie es will

THE LONE CROWS

Was ist denn das? Das zweite Lied auf der Platte ´Dark Clouds´ klingt beispielsweise, als sei Carlos Santana als Gast an der Gitarre mit dabei. Und bei ´The Dragon´? Da tun doch sicherlich Led Zeppelin mit. Wenn das mal bei ´Speechless´ nicht Stevie Ray Vaughan ist, der da zu hören ist? Und jetzt Überraschung. Weder noch. Alle Stücke stammen aus den Federn der Musiker von The Lone Crows.

Latininfiziert, bluesangehaucht,

hardrockig

The Lone Crows, eine wilde Truppe aus Minneapolis sind keine Coverband, die ihr Handwerk nur besonders gut beherrscht.

„Wir sind selber immer wieder überrascht, wie ein gerade fertig gestelltes Lied bei uns klingt“, stellt Gitarrist und Sänger Tim Barbeau klar, „es handelt sich dabei nie um bewusste kreative Entscheidungen. Ein Stück darf bei uns immer das sein, was es sein will und wie es sein will. Latininfiziert. Bluesangehaucht. Hardrockig. Es gibt da kein Konzept.“

Bereits nach dem ersten Durchhören von ´Dark Clouds´ kann der Band eine selten zu hörende Frische bescheinigt werden. Trotz der genannten musikalischen Anleihen. „Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung“, fährt Tim Barbeau fort, „wir haben analog aufgenommen. Alle zusammen in einem Raum. Da klingt unmittelbarer, einfach so nah dran an der gemachten Musik, wie möglich.“

The Lone Crows hängen nicht gebannt vor dem Bildschirm eines digitalen Aufnahmeprogramms und korrigieren irgendwelche minimalen Fehler, welche die Klangkurve zeigt.

„Wir handeln da nach dem ganz einfachen Prinzip, schau dir deine Musik nicht auf dem Bildschirm an, hör’ ihr einfach zu. Mehr musst du nicht tun.“



Nur von den Besten lernen

Deshalb arbeiten The Lone Crows auch ohne einen Produzenten. Sie erinnern sich immer daran, dass sie lange bevor sie selber Musik gemacht haben, der Musik von anderen aufmerksam zugehört haben und sofort, einfach so aus dem Bauch heraus wussten, was gefällt und was nicht.

„So halten wir es auch mit unseren Aufnahmen“, erklärt der Gitarrist, „mit etwas Abstand hören wir sie uns an. Und wenn uns etwas nicht gleich wegbläst, dann kommt es in den Müll.“

Auch bei der Nennung ihrer Einflüsse und Wurzeln der Eindruck entstehen könnte, The Lone Crows seien ein illustrer Club alter Herren, die sehnsuchtsvoll auf die Idole ihrer Jugend zurückblicken und jetzt mal so richtig zeigen wollen, was sie über die Jahre gelernt haben. Das amerikanische Quartett besteht aus Jungspunden von heute. Doch woher rührt eigentlich das geniale und so authentische Gitarrenspiel von Tim Barbeau? Eine Gitarre, die unaufhaltsam nach vorn rollt und dabei jedes der anderen Instrumente mitzieht, die Lieder randvoll packt mit unbändigem Groove und purer Intensität. Dabei reicht der Blick deutlich weiter in die Zukunft, als er zurück gerichtet wird.

„Ich habe vom Besten gelernt“, lacht er, „als ich mit 13 Jahren eine Gitarre bekam, wollte ich sofort wissen, wer ist der größte Saitenvirtuose? Von ihm wollte ich lernen. Dann sah ich ein Video von Stevie Ray Vaughan. So wollte ich spielen.“

Und wer sich das drauf geschafft hat, der kann auch Carlos Santana oder Jimmy Page.

Aktuelles Album: Dark Clouds (World In Sound/Rough Trade)



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