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CHIKINKI

Leck dein Ticket ab!

CHIKINKI

Zugegeben Chikinki hört sich nicht gerade an wie der Stoff, aus dem Rock‘n‘ Roll-Träume gemacht sind, aber manch mystische Bedeutung eines Bandnamens muss man erst auch ergründen. Also wie immer die blödeste Frage gleich am Anfang: Warum Chikinki?

„Diesen Namen hat uns eine Exfreundin gegeben und sie bestand darauf, dass wir ihn behalten. Hätten wir damals gewusst, dass die Band 10 Jahre später immer noch existieren würde, hätten wir uns sicher was Cooleres ausgesucht. Aber jetzt ist es wie mit einer alten Jeans. Wir behalten ihn, weil wir uns dran gewöhnt haben und uns wohl damit fühlen.“

Zufälle!! Die Bandgeschichte ist voll davon. Genauer gesagt begann alles mit einem Zufall!

Ort des Geschehens: Bristol - Fünf Jungs aus unterschiedlichen Teilen des Vereinigten Königreichs treffen aufeinander und gründen eine WG. Alle spielten vorher schon in irgendwelchen Bands und so beschloss man zusammen etwas auf die Beine zu stellen und das ausgesprochen kompromisslos: Die bürgerlichen Karrieren wurden kurzerhand beendet und sich ganz der Musik verschrieben. Ausgedehnte Touren in U.K. und ein von der Kritik abgefeiertes Album namens ‚Lick your Ticket‘ machten die fünf Lads zunächst zu einem Geheimtipp in Elektronikkreisen. Auch ein Deal mit Island, einem Sublabel von Universal, stand ins Haus, der aber nicht lange hielt:

„Es ist die gleiche Geschichte, die bei Majolabels immer abläuft. Sie holen sich einen ganzen Haufen Bands ins Boot und stecken Unmengen von Kohle in deren Vermarktung und all das Zeug und erwarten natürlich auch, dass man sich auch umgehend zu einem Verkaufsschlager entwickelt - Im gleichen Jahr wurden z. B. auch Amy Winehouse und Keane unter Vertrag genommen - und wenn das nicht schnell genug funktioniert, versuchen sie auch ganz schnell wieder einen loszuwerden und behalten pro Jahr vielleicht zwei, die dann auch Millionen von Platten verkaufen.“

Viele haben bereits versucht ihren Style in eine Schublade zu stecken, bisher erfolglos. Kein Wunder!! Die Einflüsse reichen von den Beach Boys über die Ramones bis hin zu Kraftwerk. Sie selbst bezeichnen sich als Pop/Rockband mit Synthesizern und dem Drang zur Veränderung. Auf einen Bass wird in bester Doors-Manier verzichtet und auf irgendwelche Schnickschnacksamples auch, weil man in der Lage sein will, live genauso gut zu klingen wie auf Konserve.

„Kein Album soll dem Letzten zu ähnlich klingen, wir versuchen immer alles neu zu arrangieren. Was uns aber auch sehr leicht fällt, da wir einen total unterschiedlichen Musikgeschmack haben. Da ist eher das Problem, alles unter einen Hut zu kriegen.“

Und die erste selbstgekaufte Platte?

„Hmmm, das war ‚Arrested Development‘, das Album. Tja, es hätte auch alles ganz anders werden können, wäre ich ein richtiger Hip Hop Fan geworden.“ (lacht)

Absolute Helden oder Alltime Favourites? Jemand für den Du Deine Seele verkaufen würdest, um mit demjenigen spielen zu dürfen?

„Nina Simone!!! Leider ist sie schon tot und so wird das wohl nichts mehr, aber selbst wenn sie noch lebte, würde ich mich vermutlich eh nicht trauen. Dann eben David Bowie. Der macht immer wieder unerwartete Sachen und ist einfach ein Genie!“

Auf ihrer Myspace Seite herrscht eine chicklastige Anhimmelung (Neologismus für Groupies), dass man sich vorkommt wie in der Hochphase von ‚New Kids on The Block‘. Girls, girls, girls!!

Ist da was an mir vorbeigegangen?

„Das ist ein Phänomen, dass wir uns auch nicht erklären können. Dass die Mädels kommen, um Jungs wie uns spielen zu sehen und dann auch noch so begeistert sind. Das muss irgendwas mit unserem Marketing zu tun haben.

Oder, damit dass ihre Live Shows der absolute Knaller sind. Da wird auch schon mal im Eifer des Gefechts der ein oder andere Synthesizer zertrümmert und irgend etwas geht immer zu Bruch.

„Wir machen viele bescheuerte Sachen auf der Bühne. Aber meistens ist es der Synthie von Boris, der dran glauben muss, weil sich bei ihm Tolpatschigkeit und Leidenschaft vereinen und da müssen diese alten 80er Jahre Dinger dran glauben, mit denen er immer rummacht.“

Aktuelles Album: Brace, Brace (Weekender Recs. / Indigo)



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